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Doppelter Aufschlag

SHK und Elektro wachsen immer mehr zusammen. Eine neue Fachmesse in Berlin zeitgleich zur belektro 2022 soll dem Handwerk einen umfassenden Zugang zu SHK- und Elektro-relevanten Themen gewähren und damit diesen Trend aufgreifen. Ein Ticket ermöglicht den Besuch beider Veranstaltungen

In Berlin sprachen Erik Debertshäuser (r.), Geschäftsführer des Fachverbands SHK Land Brandenburg, und IKZ-Chefredakteur Markus Sironi über die neue Fachmesse SmartHK. (Thomas Dietrich)

Bilder: SmartHK

 

Mit der SmartHK wollen die Innung SHK Berlin und der Fachverband SHK Land Brandenburg eine neue Plattform für Industrie, Großhandel und Fachhandwerk schaffen. Vom 8. bis 10. November 2022 findet die neue Fachmesse zeitgleich zur belektro 2022 auf dem Berliner Messegelände statt. Veranstalter ist die Messe Berlin. Wir sprachen mit Erik Debertshäuser, Geschäftsführer des Fachverbands SHK Land Brandenburg, über die Hintergründe der neuen Doppel-Messe.

IKZ-HAUSTECHNIK: SHK-relevante Messen hatten es in der Vergangenheit nicht einfach in der Hauptstadt. Warum nun ein neuer Vorstoß und welche Erwartungen haben Sie an die SmartHK?

Erik Debertshäuser: Die neue Messe hat einen simplen Hintergrund: die ehrgeizigen Klimaziele der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg mit dem Anspruch an einen raschen Ausbau der Solarenergie in der Region. Wie Sie wissen, ist in Berlin für den 1. Januar 2023 eine Solarpflicht beschlossen worden. Andere Bundesländer werden möglicherweise nachziehen. Die Ziele können nur erreicht werden, wenn sich die erfolgreiche Marktdurchdringung von innovativen Energieeffizienztechnologien und Techniken zur Nutzung Erneuerbarer Energien im Energiemarkt stetig fortsetzt. Dazu braucht es zum einen das Wissen um Produkte und Lösungen – und da nehmen Messen eine Schlüsselposition ein. Und zum anderen permanente Weiterbildungen. Diese Aufgabe übernehmen Bildungsinstitutionen wie etwa die Schulungszentren der Verbände und Innungen. Das SHK-Handwerk ist der Umsetzer der Energiewende. Zusätzlich gestaltet SHK aktiv den digitalen Transformationsprozess mit smarten Lösungen in allen Bereichen der Gebäudetechnik. Unser Handwerk greift damit immer mehr auch in dem weiten Bereich Elektro hinein.

IKZ-HAUSTECHNIK: Was bedeutet das konkret für die Ausrichtung der neuen Messe? Oder sollte ich es besser Messekonzept nennen, denn die beiden Messen finden zeitgleich statt und ergänzen sich thematisch optimal.

Erik Debertshäuser: Zunächst einmal: Die neue SmartHK-Fachmesse versteht sich als Forum für die eingangs genannten Herausforderungen in Sachen Klimaziele. Die Messe zeigt energieeffiziente, intelligente Gebäudetechnik in den Wachstumsbereichen Sanitär, Heizung und Klima. Dazu gehören alle hybriden Heizungstechnologien, insbesondere die Wärmepumpe und Holzheizungen, aber auch altersgerechte smarte Bäder, vernetzte Trinkwasseranlagen, strombasierte Anlagen, Solartechnik und kontrollierte Wohnraumlüftung.

Zu Ihrer Frage nach dem Messekonzept: Eine Kooperation mit dem Elektrohandwerk wird immer bedeutender. Die Innung Berlin und unser Fachverband wollen und müssen deshalb strategisch und perspektivisch enger mit dem Elektrohandwerk zusammenarbeiten. Nur so können wir wichtige Synergien herausarbeiten und nutzen. Daher finden diese zwei Messen zur Gebäudetechnik gleichzeitig mit einem einheitlichen Konzept statt. Wir fördern damit den übergreifenden Dialog aller beteiligten Gewerke und suchen nicht zuletzt auch den Schulterschluss mit der Industrie, dem Großhandel, der Politik, den Planern und der Wohnungswirtschaft.

IKZ-HAUSTECHNIK: Die inhaltliche Ausrichtung der SmartHK deckt sich weitgehend mit den seitens der Politik aufgeworfenen Zukunftsaufgaben und Herausforderungen. Dennoch zeigt der Blick in die Vergangenheit, dass es SHK-Messen in der Bundeshauptstadt freundlich ausgedrückt nicht immer leicht hatten.

Erik Debertshäuser: Sie haben völlig recht. Wir mussten uns damals von der SHKG in Leipzig verabschieden, weil die Besucherzahlen immer weiter abgenommen haben. Mit unserer Präsenz auf der Bautec haben wir in den letzten Jahren gute Erfahrungen sammeln können. Allerdings haben hier die anderen Baugewerke nicht mitgezogen. Doch die Zeiten ändern sich. Wir, die Innung SHK Berlin und der Fachverband SHK Land Brandenburg, erwarten für eine solche Fachmesse in der Hauptstadtregion großes Interesse und positive Resonanz der politischen Entscheidungsträger sowie einen intensiven Austausch und Dialog sowohl auf landes-aber auch auf bundespolitischer Ebene.

IKZ-HAUSTECHNIK: Wie reagiert die Industrie auf Ihren Vorstoß? Gibt es bereits große Player, die auf der SmartHK ausstellen werden? Und mit wie vielen Ausstellern rechnen Sie?

Erik Debertshäuser: Die Resonanz der Industrie ist gut. Man spürt deutlich, dass Präsenzveranstaltungen wieder in den Fokus rücken. Im Heizungsbereich sind fast alle Marktführer bereits angemeldet. Im Sanitärbereich haben wir unter anderen Geberit, V&B sowie Grohe und Hansgrohe als Aussteller gewinnen können. Es gibt noch Luft nach oben und wir arbeiten daran.

IKZ-HAUSTECHNIK: Zu einer Messe gehört heute immer auch ein attraktives Rahmenprogramm. Wie weit sind die diesbezüglichen Planungen fortgeschritten, welche Themenfelder wollen Sie bespielen?

Erik Debertshäuser: Unser Messestand wird ein zentraler Anlaufpunkt für die Fachhandwerker sein. Dort werden wir auf 300 m2 zu Themen wie smarte Bäder, Trinkwasserhygiene, Arbeiten an asbesthaltigen Materialien, Heizen mit Erneuerbaren Energien, Klima- und Lüftungstechnik und natürlich zur Digitalisierung im Handwerk beraten. Überdies stellen wir aktuelle Forschungsprojekte wie etwa den „Handwerksgesellen 4.0“ vor und informieren zu Rechtsthemen wie DSGVO, Baurechtsnovelle, VOB-Novelle usw.

IKZ-HAUSTECHNIK: Abschließende Frage: Beide Fachmessen, also SmartHK und belektro, sind streng genommen eigenständige Veranstaltungen. Gibt es gemeinsame Events oder Kooperationen, die das Elektro-wie auch SHK-Handwerk gleichermaßen ansprechen?

Erik Debertshäuser: Ja natürlich. Wir werden ein Forum in der Messehalle mit den Gemeinschaftsständen Elektro und SHK organisieren, auf dem Fachvorträge, die beide Gewerke betreffen, abgehalten werden. Einige Vorträge werden dabei über einen Live-Stream übertragen und sind dann nach der Messe über unsere Homepage abrufbar. Es wird außerdem eine Werkstattstraße geben, auf der Auszubildende aus dem Elektro- und SHK-Handwerk ihre Kenntnisse und praktischen Fertigkeiten ausprobieren und festigen können.

 


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