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Brandschutz in Mischinstallationen

Verstehen, entscheiden, umsetzen: Eine dreiteilige Webinarreihe der IKZ-ACADEMY ab 22. Oktober 2020 zeigt, wie man den vorbeugenden Brandschutz bei der Mischinstallation von Abwasserleitungen realisiert

Bild: AdobeStock - ambrozinio

Bild: Gerhard Lorbeer

 

Die Abschottung von Abwasserleitungen bei Mischinstallationen in Gebäuden stellt die Fachleute immer wieder vor Herausforderungen. Nicht zuletzt auch deshalb, weil es bereits bei der Planung und Ausschreibung verwirrende Aussagen gibt. Was nicht verwundert. Die verschiedenen Verwendbarkeitsnachweise sind für Fachplaner und Anwender nur schwer verständlich. Eine dreiteilige Webinarreihe der IKZ-Academy möchte Klarheit bringen. Start des ersten Teils ist am 22. Oktober 2020 um 16:00 Uhr.

Verstehen, entscheiden, umsetzen

Verstehen, entscheiden, umsetzen Der Umgang mit der sogenannten Mischinstallation ist eigentlich sehr einfach. Schließlich ist die Mischinstallation ja zunächst nichts weiter als ein Materialwechsel in einem Rohrsystem. Es gibt allerdings für diese Rohrabschottungen verschiedene Lösungsansätze. Und genau hier ist die Methode „erst verstehen, dann entscheiden, dann umsetzen“ fast als notwendig zu betrachten.

Ein Beispiel für eine Mischinstallation für Entwässerungsleitunen soll das verdeutlichen (Bild rechts).

  1. Hier wird die Entwässerung mit einer Kunststoffleitung realisiert. Unterhalb der Geschossdecken sitzen Brandschutzmanschetten. Im Brandfall wird das Rohr verschlossen.
  2. Entwässerung mit einer Gussleitung. Dieser Strang wird mit Brandschutzverbinder abgesichert, die im Brandfall den Rohrquerschnitt verschließen.
  3. Entwässerung ebenfalls mit einer Gussleitung, an der am Abzweig ein Bandschutzverbinder montiert ist. Im Brandfall wird der Anschluss verschlossen.

Und wo liegen nun genau die Unterschiede? Die Rohranordnungen sind doch gleich aufgebaut. Bei allen gewählten Abschottungen werden nur wenige Produkte benötigt, die noch dazu in der Wirkung ähnlich oder gleich sind. Doch der Einbau macht den Unterschied.

Die Installationen mit Kunststoffrohr (im Bild Nr. 1) und Gussrohr (2) sind ähnlich: Im Brandfall wird das durch die Decke gehende Rohr (Fallrohr) verschlossen. Die Temperaturleitung über das Material und der Schallschutz werden mit der Anordnung innerhalb der Decke kontrolliert. Beides ist eine typische geschossweise Abschottung.

Die Nr. 3 (Gussrohr) hat zwar gleiche Produkte wie unter 2, ist aber streng genommen keine geschossweise Abschottung. Der Anschluss in der Etage wird abgesichert, das Fallrohr jedoch verläuft wie ein Schornstein offen durch alle Etagen.

Leider werden vom DIBt (Deutsches Institut für Bautechnik) Verwendbarkeitsnachweise mit den Varianten 2 und 3 zusammen ausgestellt. Die Zuordnung von Bauaufgabe und Lösung wird damit für den Anwender schwerer, weil eben unterschiedliche Abschottungssysteme (mit gleichen Produkten) durchmischt werden. So ist zum Beispiel der Materialwechsel innerhalb der Fallleitung dann eben nicht gleich zu behandeln. Hinzu kommen die vielen Produkte und Ausführungsvarianten der Anbieter von Abschottungssystemen, bei denen die eigene Sichtweise der Anbieter und der Ausführenden über den sinnvollen Einsatz entscheidet.

In der Baupraxis sind bei richtiger Anwendung die Rohrabschottungen – auch bei einem Materialwechsel (Mischinstallation) – drei Ziele wünschenswert:

  1. Der Arbeitsablauf der Installation soll nicht gestört werden.
  2. Es muss eine einfache Abnahme und
  3. eine einfache Dokumentation möglich sein.

Dass damit der Planungsablauf mit der Ausschreibung beeinflusst wird, ist die logische Folgerung. Was sich einfach in den Bauablauf integrierten lässt, ist meist auch in der Planung und Ausschreibung einfach umzusetzen. Das kann erreicht werden, wenn die eingangs formulierte Methode angewandt wird: „Erst verstehen, dann entscheiden, dann umsetzen.“

Fazit

Im Baugeschehen ist eine klare Abgrenzung der Abschottungssysteme vorzunehmen. Je komplexer die Ausführung, desto höher ist der Arbeits- und Zeitaufwand. Im Brandschutz die Schutzziele einhalten heißt, verstehen was passiert.

Hilfreich ist die Entscheidung zu Systemen mit möglichst wenigen Produkten, die aber einen möglichst großen Anwendungsbereich abdecken. Nicht das Produkt ist entscheidend, sondern die Anpassungsfähigkeit. Hier spielt die nächste Regel hinein: „Einfache Systeme verwenden, die nur wenig Aufwand benötigen.“

Drei Webinare ab 22. Oktober 2020

Ein dreigeteiltes Webinar macht Sie fit für diesen wichtigen Bereich des vorbeugenden baulichen Brandschutzes bei Leitungsdurchführungen durch raumabschließende Bauteile. Behandelt werden viele Fragen bei der Mischinstallation, bei Rohrabschottungen im Bestandsbau und bei Abweichungen.

Webinar der IKZ-ACADEMY

Brandschutz bei der Mischinstallation von Abwasserleitungen – ein immer währendes, aktuelles Thema. Die IKZACADEMY führt dazu eine dreiteilige Webinarreihe mit einem Experten durch: Dipl.Ing. Gerhard Lorbeer. Er ist Freier Sachverständiger für Wärme, Feuchte, Schall- und Brandschutz und Mitglied in Normenausschüssen. Seit Jahren beschäftigt er sich mit dem vorbeugenden Brandschutz in der Technischen Gebäudeausrüstung.

Die etwa 60 minütigen Veranstaltungen richten sich an Planer und an das ausführende Handwerk in der Technischen Gebäudeausrüstung. „Die Teilnahmegebühr beträgt jeweils 49,– Euro netto, bei Buchung aller drei Teile 20 % Rabatt. Wenn Sie IKZ-Select Premium/Complete-Mitglied sind, ist die Teilnahme für Sie kostenfrei.“

Link  führt zur Anmeldung bit.ly/ikz-bs-misch

Teil 1: Abschottungen bei Mischinstallation

  • Herausforderungen (meist) bei der Hausentwässerung
  • Materialwechsel
  • Umsetzung auf der Baustelle
  • Planung und Ausführung Empfehlung für Umsetzungsregeln

Ziel: Bei richtiger Anwendung stören die Abschottungen bei Materialwechsel (Misch installation) nicht den Arbeitsablauf.

Teil 2: Abschottungen im Bestandsbau

Bauen im Bestand bedeutet, die Abschottungen auf Gegebenheiten zu adaptieren – und das bei einer Vermischung von vorhandenen und neuen Verwendbarkeitsnachweisen. Gerade bei Rohrleitungen sind besondere Aspekte einzuplanen. Denn häufig werden neue Werkstoffe in bestehende Leitungssysteme integriert. Da jede Rohrdurchdringung in einem raumabschließenden Bauteil gegen Feuer und Rauch abgesichert werden muss, sind auch Überlegungen hinsichtlich des bestehenden Leitungssystems notwendig.

Wichtige Themen dafür sind: 

  • Arbeiten an vorhandenen Systemen
  • Umgang mit Teil erneuerungen
  • Einfache Standards schaffen
  • Verwendbarkeitsnachweise bewerten

Ziel: Die Schutzziele müssen erfüllt werden; im Bestandsbau möglichst einfache Lösungen suchen.

Teil 3: Abweichungen bei Abschottungen von Rohrleitungen

Jede Rohrdurchführung ist ein Unikat, da die Einbindung in den Bau und die Verbindung mit anderen Gewerken sehr speziell ist. Die Vorgaben aus den Verwendbarkeitsnachweisen können daher auch nicht immer vollständig eingehalten werden. Die Musterbauordnung sieht dafür auch Möglichkeiten vor, Abweichungen vorzunehmen, wenn diese „nicht wesentlich sind“.

  • Was ist eine Abweichung?
  • Von was wird abgewichen?
  • Klärung der Verantwortlichkeiten
  • Grundlage einer Abweichung
  • Lösung suchen

Ziel: Umgang mit Abweichungen – definieren, dokumentieren und Lösungen finden.

 


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