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Auszeichnung für Milchkühlung mittels Sonnenenergie

Hohenheim. Die Kühlung von Milch mittels Solarenergie ist ein innovatives Verfahren, das in ländlichen Gebieten Tunesiens und Kenias derzeit in der Praxis getestet wird. Vor allem in Gebieten, die nicht an das Stromnetz angeschlossen sind, gewährleistet das System die Einhaltung der Kühlkette bei Lagerung und Transport der Milch. Für diese Idee und ihre Umsetzung erhielten unlängst die Universität Hohenheim, ihr Projektpartner Phaesun GmbH und das Projekt Powering Agriculture von der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) den Intersolar Award 2017.

Die Arbeitsgruppe am Fachgebiet Agrartechnik in den Tropen und ­Subtropen an der Universität Hohenheim mit der Solar-Milchkühlung. Bild: Universität Hohenheim / Victor Torres Toledo

 

Die Besonderheit dieser Milchkühlung: Sie verwendet Eis, das mittels Solarstrom bereitet wird. Das Eis wird in einen Behälter gefüllt und dieser in die Mitte von isolierten Milchkannen gegeben. So kann man die Milch über mehrere Stunden von innen kühlen und die Vermehrung von Keimen verhindern. In Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) testeten die Wissenschaftler das Kühlsys­tem zunächst für kleine Landwirtschaftsbetriebe in Tunesien. Bei einer Milchproduktion von 50 bis 60 Litern pro Hof galt es, vor allem während des Transports die Kühlung zu gewährleis­ten. Zurzeit passen die Forscher mit der GIZ das System an die Verhältnisse in Kenia an: Bei einer Milchproduktion von 1 bis 10 Litern pro Betrieb sind kleinere Behältnisse nötig, und der Milchtransport mittels Motorräder erfordert Kunststoff- statt Edelstahl-Milchkannen. Das Vorhaben startete Anfang 2015 und wird voraussichtlich bis 2020 verlängert.

www.uni-hohenheim.de

 


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