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Auf den Mix kommt es an

Ein kleiner Einblick in die moderne Badarchitektur

Die verschiedenen Materialien im Bad sollten auf die Bedürfnisse der Bewohner abgestimmt sein. Bild: Aqua Cultura/Bukoll

Platz perfekt genutzt: Dampfdusche mit komfortabler Sitzbank und Spiegel oberhalb der Nische für die tägliche Rasur des Hausherrn. Bild: Aqua Cultura/FRICKBadezimmer

Holzoberflächen lockern die Gesamtoptik des Bades auf und strahlen eine gewisse Wärme und Wohnlichkeit aus. Bild: Aqua Cultura/Roland Liegl küche.bad.innenarchitektur

Ein Bad zum Wohlfühlen und gesund sein: Whirlpool, Fußbecken, Sauna und Liegewiese. Farblich zurückhaltend und elegant gestaltet, harmonisch nach Zonen angeordnet. Bild: Aqua Cultura/Beuttenmüller

Auch kleinere Bäder können durch die richtige Farb- und Materialwahl zum Hingucker werden. Bild: Aqua Cultura/Das Premium-Bad

 

Ein Badezimmer ist dann ein Wohlfühlbad, wenn es sich nach den Bedürfnissen, Vorlieben und Ritualen des Badnutzers richtet. Um ein solches Ergebnis zu erzielen, ist eine ganzheitliche Badplanung notwendig, die neben den Sanitärobjekten auch Materialien, Farben und Formen mit einbezieht. Hier ist allerdings ein Zusammenspiel von Kundenwunsch und Planer-Know-how gefragt. Denn oftmals wissen die baldigen Badbesitzer nicht, wie sich beispielsweise die unterschiedlichen Materialien auf der Haut anfühlen. Der nachfolgende Beitrag zeigt auf, welche Details zu beachten sind, um ein stimmiges Ergebnis zu erreichen.

Wer sich für ein neues Bad entscheidet, möchte einen Ort des Wohlfühlens. Neben der Auswahl von geeigneten Sanitär-Komponenten spielen aber noch weitere Faktoren eine entscheidende Rolle, um dies zu erreichen. Der ausgewogene Einsatz von Materialien, Farben und Formen, die individuell auf die Bedürfnisse des Endkunden zugeschnitten sind, spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.

Vorstellungen versus Möglichkeiten

Die Vorstellungen und Wünsche im Baddesign sind schier Grenzenlos. In der Regel spricht man von einer Zeitspanne von ca. 2 Jahren, bis ein Kunde von der ersten Idee bis zur Umsetzung gelangt. In dieser Spanne hat sich ein Großteil der Kunden – im Internet oder in Ausstellungen – informiert und bereits die ein oder andere Idee, was genau im neuen Bad anders bzw. besser sein muss. Allerdings kann diese Vorgehensweise den Kunden auch schnell überfordern. Dann ist der Sanitärinstallateur oder Badplaner gefragt, um dem Kunden Möglichkeiten und Grenzen aufzuzeigen. Oftmals geben die räumlichen Gegebenheiten das Grundgerüst vor; die Gestaltung, Anordnung und Unterbringung aller Objekte obliegt dann der eigenen Kreativität. Beispielsweise ist es schwierig in einem deutschen Standardbad, das durchschnittlich 7,8 m² groß ist [1], eine Wellnessoase mit Dusche, Badewanne, Sauna, Dampfbad und Ruhebereich unterzubringen.
Der Aspekt Barrierefreiheit sollte in keinem modernen Bad fehlen. Hier greift meist eher der Komfortgedanke. Selten geht es wirklich um barrierefreie Bewegungsräume, sondern eher um bodengleiche Duschen, rückenfreundliche Stauräume und eine Sitzbank in der Dusche, die die Entspannung beim Duschbad erhöht.

Die richtige Atmosphäre schaffen
Bei einer detaillierten Badplanung sollte der Raum als Ganzes betrachtet und eingerichtet werden. Ähnlich groß wie bei der Produktpalette der Sanitärobjekte ist die Vielfalt der einzelnen möglichen Materialien. Mittlerweile kann beispielsweise Holz vielfältig im Bad eingesetzt werden. Vorbei ist die Zeit der schlechten Belüftungs- und Heizmöglichkeit in Feuchträumen. Schichtverleimt und regelmäßig geölt, verträgt sich Holz selbst in der Dusche jahrelang mit Wasser. Aggressive Reiniger sind bei der Behandlung des Holzes natürlich tabu. Für den Einsatz im Badezimmer eignen sich neben tropischen Hölzern, bei denen man besonders auf nachhaltige Forstwirtschaft achten sollte, auch heimische Hölzer. Interessant sind hierbei etwa Eiche, Ahorn, Douglasie oder Lärche. Auch hitzebehandeltes Thermoholz lässt sich problemlos im Bad einsetzen.
Holzoberflächen lockern die Gesamtoptik des Bades auf und strahlen eine gewisse Wärme und Wohnlichkeit aus. Im Mix mit glatten und unifarbenen Materialien wie Keramik, Mineralwerkstoff, Glas oder Fliesen trägt Holz zu einem eleganten Gesamteindruck bei. Definitiv ein Trend, der sich in den letzten Jahren immer mehr durchgesetzt hat.

Es muss nicht immer Fliese sein
Auch sehr vielfältig ist der sogenannte Tadelakt, ein antiker Kalkputz, der im arabischen Raum seinen Ursprung hat. Durch die starke Verdichtung bei der Verarbeitung ergibt sich eine hohe Festigkeit und Wasserbeständigkeit der Beschichtung sowie ein Glanzeffekt. Dadurch kann dieses Material beispielsweise auch im Nass- bzw. Spritzbereich eingesetzt werden und eignet sich für das Bad. Durch die Vermischung mit Farbpigmenten können die unterschiedlichsten Wandfarben erzielt werden.
Weitere hochwertige und moderne Materialien, die man immer häufiger in wohnlichen Bädern wiederfindet, sind: Stahl-Email, Naturstein, Marmor, Glas, Edelstahl, Tapete und Beton.
Praxistipp: Soll das Bad möglichst pflegeleicht sein, sind weder Holzelemente (ob als Fußboden oder Möbel) noch Naturstein noch großzügige Glasoberflächen empfehlenswert. Sondern eher ein Bad mit großflächigen Fliesen und kleinem Fugenbild.

Trends von morgen
Das Badezimmer hat sich in den letzten 50 Jahren erstaunlich verändert. Von der ursprünglichen Nasszelle im Wohnbereich, die nur Mittel zum Zweck war, bis zum heutigen Ort der Entspannung. Das Badezimmer hat an Bedeutung gewonnen und mittlerweile einen Stellenwert im Alltag, der kaum zu ersetzen ist. Dennoch wird sich auch diese „Epoche des Badezimmers“ weiterentwickeln, denn derzeit nehmen vier Megatrends Einfluss auf den Menschen, sein Lebensumfeld und somit auch auf die Architektur des Wohnraumes.
1. Individualisierung: Immer mehr Menschen werden durch ihre alltäglichen Aufgaben fremdbestimmt und dadurch einer von vielen. Sie sehnen sich nach einem Ort, der sie mit seinen Bedürfnissen und Wünschen wahrnimmt – als Individuum. Je individueller sich ein Raum bzw. das Bad einrichten und gestalten lässt, umso wohler fühlt sich der Nutzer, denn es ist alles auf seine persönlichen Vorlieben abgestimmt.
2. Demografischer Wandel: Durch die stetig älter werdende Gesellschaft verändern sich die Ansprüche an den privaten Wohnraum. Immer mehr Menschen wünschen auch im hohen Alter ein autarkes Leben im Eigenheim. Dies bringt eine verstärkte barrierefreie Badplanung mit sich, die einerseits die eigenständige Nutzung ermöglicht und andererseits den benötigten Pflegeaufwand erleichtert.
3. Gesundheit: Körperliche Fitness, gesunde Ernährung und eine ausgewogene Work-Life-Balance gehören heute zum Grundverständnis eines gesunden Lebensstils. Ziel ist es, präventiv die Gesundheit zu erhalten. Deshalb werden neue und altbewährte Ansätze verfolgt. So auch die Lehre der Hydrotherapie von Pfarrer Kneipp. Nie zuvor wurde das Bad mehr als „Gesundheitsstation“ angesehen. Anwendungsbereiche für Kneipp’sche Bäder oder Güsse halten Einzug ins Bad.
4. Digitalisierung: Es ist eine Zeit angebrochen, in der Computer, Smartphones und Tablet-PCs nicht mehr wegzudenken sind. Fast alle Informationen sind von fast überall abrufbar. Genau dieser Fortschritt spielt im privaten Wohnbereich eine immer größere Rolle. Auch das Bad wird digitaler und in die Smart Home-Entwicklung eingegliedert. Wer heute ein Bad baut, sollte schon an morgen denken.

Literatur:
[1] Kleine Bäder – Die besten Lösungen bis 10 m², Sybille Hilgert.

www.aqua-cultura.de

 


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