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Arbeitssicherheit: Bei großer Hitze Arbeitszeiten flexibel gestalten

Hohe Temperaturen prägen immer häufiger unsere Sommermonate. Speziell in der Baubranche sind viele Beschäftigte gefährlicher Sonnenstrahlung ausgesetzt. Angelika Müller, Geschäftsführerin der AST GmbH & Co KG Arbeitssicherheit und Technik, erklärt, wie man auch bei starker Hitze einen kühlen Kopf bewahren kann.

AST-Geschäftsführerin Angelika Müller kennt die Technischen Regeln für Arbeitsstätten sehr genau: „Bei über 35° Celsius ist Arbeiten in einem Raum nicht mehr möglich.“ Bild: AST GmbH & Co. KG

 

IKZ: Frau Müller, in Ihrem Unternehmen dreht sich alles um Gesundheitsschutz. Welche Ratschläge oder Vorgaben geben sie bei Ihren Schulungen den Kunden mit auf den Weg, wenn man sich zum Beispiel auf Baustellen vor großer Hitze schützen muss?

 

Angelika Müller: Unternehmer sind verpflichtet, Gefährdungsbeurteilungen durchzuführen, aus denen man entsprechende Maßnahmen ableiten kann. Dazu zählt etwa die Erstellung eines Hitzeschutzplans. Zudem sollten Sonnenschirme, Markisen oder Fensterverdunklungen vorhanden sein. Um auf Hitze zu reagieren, kann man die Arbeitszeiten flexibel gestalten, längere Mittagspausen vorgeben oder die Tätigkeiten, wenn möglich, so einzuteilen, dass diese im Schatten ausgeführt werden können. Unternehmen sollten auch Getränke kostenlos bereitstellen und UV-beständige Kleidung mit langen Hosen, luftdurchlässigen Oberteilen mit langen Ärmeln sowie Kopfbedeckungen mit breiten Krempen zur Verfügung stellen. Zudem sollten die Mitarbeitenden Sonnenschutzbrillen tragen und Sonnenschutzmittel benutzen.

 

IKZ: Was sollte man unbedingt vermeiden?

 

Angelika Müller: Dass man sich zur Mittagszeit ungeschützt der Sonne aussetzt. Generell geht es - von den Vorschriften mal abgesehen – einfach darum, dass Mitarbeiter beim Überschreiten von bestimmten Temperaturen in manchen Bereichen ihre Arbeit einfach nicht mehr effektiv verrichten können, beziehungsweise gefährdet sind. Deshalb sollte man darüber nachdenken, entsprechend Gleitzeit und Überstundenregelungen zu vereinbaren.

 

IKZ: Auf welche Warnsignale des Körpers sollte man achten?

 

Angelika Müller: Kopfschmerzen, Erschöpfung, Benommenheit, Übelkeit, Schwindel und Erbrechen. Zudem sollte man immer ein waches Auge auf ältere Kollegen und Schwangere haben.

 

IKZ: Hitze macht auch die Arbeit im Büro nicht leicht. Mit welchen Maßnahmen schützt die AST GmbH & Co. KG selbst ihre Beschäftigten?

 

Angelika Müller: Unser Firmengebäude ist gedämmt und bietet nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer entsprechend Schutz. Mit einem Lüftungskonzept regeln wir, wann in welcher Form gelüftet werden muss. Zudem haben wir eine automatisierte Beschattungsanlage, die in Abhängigkeit von Temperatur und Sonneneinstrahlung arbeitet.

Wenn Mitarbeiter im Sommer im Freien auf unserem Übungsgelände Campus M unterwegs sind, ist für ausreichend Schatten zwischen den Gebäuden gesorgt. Zudem stellen wir langärmlige UV-Schutzkleidung, Nackenkühlbänder sowie ausreichend gekühlte Getränke bereit.

 

IKZ: Gibt es ein gesetzlich geregeltes „Hitzefrei am Arbeitsplatz“?

 

Angelika Müller: Nein, das gibt es generell nicht. Die Technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR) geben vor, dass bei Außentemperaturen über 26° Celsius spezielle Maßnahmen ergriffen werden sollen. Dazu zählen unter anderem effektive Steuerungen des Sonnenschutzes und der Lüftung sowie die Reduzierung der thermischen Lasten. Das bedeutet, dass man elektrische Geräte, die Wärme abgeben, nur bei Bedarf betreiben sollte. Grundsätzlich sollte man morgens lüften, so lange es kühl ist, Ventilatoren benutzen, die Arbeitszeit flexibel anpassen und die Bekleidungsregeln lockern. Steigt die Lufttemperatur in einem Raum auf über 35° Celsius, dann ist das Arbeiten, wenn keine technischen Maßnahmen zur Verfügung stehen, in dieser Zeit dort nicht möglich.


Zum Unternehmen

Die im Jahr 2023 gegründete AST GmbH & Co. KG (verlinken mit www.ast-safety.com) bietet im schwäbischen Blaustein-Dietingen ein umfangreiches Seminar- und Fortbildungsprogramm an. Schwerpunkte sind die praxisnahe Aus- und Weiterbildung und Trainerzertifizierung im Bereich Sicherheitsmanagement und -technik. 2022 wurde das Unternehmen von der internationalen IPAF-Organisation für ihr Trainingscenter „Campus M“ mit dem ersten Preis ausgezeichnet.

 


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